So langsam werden die Weihnachtsbaum-Plantagen und -Stände leerer und die geschlagenen Tannenbäume bekommen ein neues Zuhause. Für den Christbaum kommt so einiges in Frage und je nach Platz und Wunsch, werden die unterschiedlichsten Kriterien beim Kauf in den Vordergrund gerückt. Manch einer mag ihn dick und bauschig, manch anderer eher lang und schmal, wieder ein anderer möchte nur eine Spitze, dem nächsten ist das egal. So gibt es allerlei Kriterien und allerlei Bäume und der Kauf gleicht einem Spießrutenlauf. Dann kommt ja noch die Qual hinzu, welch Baum man haben möchte, ob Rot- oder Blaufichte, Nordmann- oder Nobilis-Tanne (Silbertanne). Die Entscheidung wird immer schwieriger, aber am Ende findet doch jeder einen Christbaum nach Geschmack und Budget.
Weihnachtstraditionen rund um den Baum
Bei uns Zuhause war es jahrelang Tradition, dass meine Eltern mit uns drei Kindern im Oktober oder Anfang November, je nachdem wie früh wir es geschafft haben, einen ausgiebigen Sonntagsspaziergang in nächste Dorf unternommen haben und mit einem Bändchen unterwegs waren, auf dem unser Familienname stand. Mein Vater hatte davor schon meist Vorkehrungen getroffen und so schlüpften wir alle in dicke Jacken und Gummistiefel und stapften drauf los. Ziel war eine Weihnachtsbaum-Plantage, wo wir uns vorher angekündigt hatten und gemeinsam unseren Christbaum aussuchen wollten. Der Weg war für uns Kinder ziemlich weit, und gefühlt natürlich noch weiter. So kamen wir schon völlig erschöpft bei den Weihnachtsbäumen an und dachten schmerzvoll an den Rückweg, der noch vor uns lag. Dann öffneten wir das Gatter und wir Kinder folgten unseren Eltern durch die Reihen an Bäumen. Wir begutachteten diese und prüften sie auf Tauglichkeit. Gemeinsam wurde dann der Weihnachtsbaum ausgesucht und das konnte mitunter schon ein Weilchen dauern, bei fünf Köpfen und fünf Meinungen. Irgendwie schafften wir es aber immer, dass wir uns am Ende einig waren und das Bändchen mit unserem Familiennamen an einem wunderschönen Baum hing.
Alte Traditionen sollten erhalten werden
In den letzten Jahren findet diese Tradition nur noch in abgespeckter Version statt, denn wir sind alle erwachsen. Zwei von uns Kindern sind ausgezogen und wohnen mittlerweile einige Kilometer entfernt (ich spreche hier von an die 200 km). So stapfen nun meine Eltern mit dicken Jacken und Gummistiefeln im Oktober oder Anfang November ins Nachbardorf und suchen den Tannenbaum für uns aus. Weihnachten wird nämlich noch zu fünft gefeiert. Manchmal kann es sein, dass einer von uns Kindern zuhause ist und den Spaziergang mitmacht. Somit kann man auch sein Entscheidungs- oder Vetorecht, was den Baum betrifft, nutzen. Der Rest muss sich mit der Entscheidung an Weihnachten abfinden. Eigentlich eine schöne Tradition und im letzten Jahr habe ich es sogar geschafft, mit dabei zu sein, beim Baum aussuchen. In diesem Jahr muss ich mich allerdings überraschen lassen, wie der Christbaum aussehen wird.
Baumschmuck ist Frauensache (bei uns)
Dafür kann ich beim Baumschmuck ein Wörtchen mitreden, denn für’s Schmücken sind meine Mutter und ich, die Frauen im Haus, zuständig. Das ist auch eine Tradition bei uns. Und in diesem Jahr ganz besonders, denn heute gibt es die letzte Episode im Adventskalender zum Baumschmuck. Ich zeige eine letzte Idee, wie der Weihnachtsbaum in diesem Jahr zu etwas Besonderem wird. Dafür kommen die Eicheln vom Herbstspaziergang erneut zum Einsatz. Wie für die Serviettenringe auch, werden die Eicheln entsprechend in Weiß bemalt. Wer mag, kann diese noch mit kupferfarbenem Glitter bestreuen (und diesen natürlich fixieren).
Natur pur am Weihnachtsbaum
Sobald die Eicheln getrocknet sind, geht es mit weißem Satinband weiter. Dafür habe ich das dünne Satinband in etwa 15cm lange Stücke geschnitten und diese an den Enden miteinander verknotet, sodass Schlaufen entstehen. Die Schlaufen habe ich um die Eicheln geknotet. Gegebenenfalls habe ich sie mit Heißkleber angeklebt, wenn kein Stück vom Ast mehr an der Eichel war, sodass die Schlaufen nirgends zu befestigen waren. Nach dem Trocknen sind die Eicheln fertig und können in den Baum gehängt werden. Absolut edel sehen sie mit dem Glitter und in Kombination mit cremefarbenen Kugeln aus. Am besten mehrere Creme- und Kupfertöne miteinander kombinieren. So wirkt der Baum besonders stimmungsvoll. Ich wünsche euch viel Spaß beim Baum schmücken in diesem Jahr!
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