Endlich ist es da, das Weihnachtsfest! Alles, worauf wir die letzten Wochen und Tage hin gearbeitet, vorbereitet und geschmückt haben, erfüllt sich heute Abend, am Heiligabend. Die Kinder sind schon ganz aufgeregt, wir Erwachsenen nervös, dass ja alles klappt und die größeren Katastrophen und vor allem Tränen am Fest der Liebe ausbleiben. So direkt vor dem Essen mit der Familie ist es bei uns am schlimmsten. Meine Mum und auch ich werden dann unruhig und hoffen, dass wir gut in der Zeit liegen. Da wird die Küche dann zum Minenfeld und unsere Männer müssen ein dickes Fell haben und sich vorbildhaft verhalten. Ansonsten rauscht ein kurzer Wirbelwind durch unsere Wohnung und rüttelt und schüttelt einmal alle zurecht. Nicht, dass es ein Gewitter wäre, aber wenn zwei Perfektionistinnen am Werk sind und in der Küche Dinge und eigentlich Kunstwerke zaubern (wollen), dann sollte schon wirklich alles nach Plan verlaufen. Wer dann im Weg steht, der ist irgendwie selbst schuld.
Aus dem Nähkästchen geplaudert
Aber genug von den Vorbereitungen und möglichen Krisen, die es zu umschiffen gilt. Ich möchte euch einen kleinen Einblick in unser Weihnachtsfest und unsere Traditionen geben, wie so unser Fest der Familie abläuft. Es gibt so manche Bräuche und Gewohnheiten verbunden mit unseren Festtagen. Zu allererst werden wir Frauen den Tag hauptsächlich in der Küche verbringen. Wir bereiten alles soweit für das Essen vor, was wir nicht schon am Vortag erledigen konnten. Da steht schon einiges noch auf unserer To-Do-Liste. In diesem Jahr hält sich das aber in Grenzen, da unser Essen nicht so aufwendig ist und daher die Aufgaben überschaubar. Unser Tisch ist schon gestern Abend gedeckt worden und wir können uns komplett dem Festessen widmen. Mein Dad ist für den Wein zuständig und die Musik. Meine Brüder haben irgendwie bis jetzt immer noch keine festen Aufgaben übertragen bekommen. Ich weiß auch nicht genau, woran das liegt.
In diesem Jahr sieht unser Weihnachtsmenü wie folgt aus:
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Roastbeef- und Lachs-Crêpes-Röllchen auf Feldsalat mit Walnüssen
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Hähnchenbrustfilets mit Quittencarpaccio & Thymian, dazu dreierlei Kartoffelgratin von normalen, blauen und Süßkartoffeln & Rote Beete-Salat
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Himbeer-Trifle und Schokoladenparfait an Zimt-Pflaumen
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Weihnachtstraditionen
Am Heiligabend wird zusammen mit den Großeltern gegessen und dann anschließend gehen wir zu fünft in die Kirche. Zur Bescherung wird bei uns immer gesungen, ohne Weihnachtslieder gibt es keine Geschenke, das ist schon seit ich denken kann so. Früher haben meine Mum und ich noch dazu musiziert, meine Mutter an der Flöte und ich an der Gitarre, aber die Zeiten sind zum Glück vorbei. Mittlerweile gibt es bei uns eine besondere Art der Bescherung, aber das haben wir erst seit ein paar Jahren eingeführt, also kann von einer Tradition noch nicht die Rede sein. Aber so würfeln wir um unsere Geschenke und müssen bei einer 1 oder einer 6 erst ein Gedicht aufsagen, neu dichten oder ein Lied singen. Das Ganze ist ein ziemlicher Spaß, da wir nicht die besten Dichter sind und der ein oder andere auch nicht so viele Weihnachtsgedichte und -lieder im Repertoire hat. Leider hab ich immer die meisten Geschenke (von Familie und hauptsächlich Freunden), sodass ich am kreativsten sein muss.
Die Feiertage zum Fest der Liebe
Für den ersten Feiertag steht ausgiebiges, langes Frühstück (eher Brunch) auf dem Plan. Dabei gibt es so einige Besonderheiten, wie selbst gemachte Aufstriche mit getrockneten Tomaten oder Lachs, gekochten Eier, Brötchen und Hefezopf und einem reichlich gefüllten Tisch mit Wurst, Käse und Marmelade. Dann gibt es nachmittags Kaffee & Kuchen mit spezieller Weihnachtstorte, da probieren wir in jedem Jahr ein neues Rezept aus. Meist schaffen wir es auch an diesem Tag dann „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ zu gucken. Das ist bei uns eine Tradition, dass wir alle zusammen das Märchen sehen, wenn auch egal ist, an welchem Tag. Erst für den zweiten Feiertag gibt es wieder ein ausgefalleneres Essen und wir kochen nochmals aufwendig, sodass unser Gewicht nicht allzu sehr in die Höhe steigt. Früher waren wir bei einer Tante zu Kaffee & Kuchen eingeladen, aber das wurde seit einigen Jahren abgeschafft. So bleibt uns der obligatorische Spaziergang, den wir zusammen machen. Früher sind wir mit Gummistiefeln querfeldein und lange marschiert. Mittlerweile bleiben wir auf den Wegen und wir Kinder dürfen nach einer gewissen Strecke abkürzen. Wir bereiten dann schon die Kaffee-Tafel oder das Essen vor, je nachdem wann wir uns auf den Weg machen. An allen Tagen nutzen wir die Zeit für Gesellschaftsspiele, da wir seit Kindertagen immer ein neues Spiel von meinen Eltern zu Weihnachten bekommen haben und generell gerne zusammen Karten oder auch Strategie- und Denkspiele spielen. So läuft unser Weihnachtsfest meist ab und manchmal kommen ein paar kleine Änderungen hinzu.
Dekoration für den Weihnachtstisch
Für die Tischdekoration findet ihr einige Dinge aus meinem Adventskalender und den letzten Türchen wieder und auch neue Ideen. Der Tisch sieht in diesem Jahr eher klassisch und nicht zu überladen aus. Ich musste allerdings ein wenig vom Farbschema abweichen. Meine Mum hat das Sagen bei uns, was Tischdekoration (und nicht nur die) angeht und ihr haben meine Farben nicht komplett zugesagt. Aus diesem Grund sind ein paar grüne und rote Akzente zu finden. Diese passen allerdings trotzdem ganz hervorragend zur gewählten Farbpalette. Der Tisch sieht so eher klassisch als modern aus, aber gefällt mir trotzdem gut.
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