Während der Frühling hier immer greifbarer wird, denn die Temperaturen klettern über die 10° Marke, musste ich in den letzten Tage mit anhören und ansehen, wie sie den wunderschönen und riesigen Kirschbaum gegenüber unserem Haus getötet haben. Das schmerzt mir in der Seele. Ich liebe Kirschbäume, denn gerade im Frühjahr entfalten sie ihre Schönheit, wenn sie über und über in Rosé getaucht sind. Wenn tausende kleiner Blüten in Rosé an ihnen blühen. Wenn die Blüten zu einem rosafarbenen Schnee werden, der beim kleinsten Windstoß langsam auf einen niederrieselt. Solch ein Baum ist für mich zusammen mit der Magnolie ein wahres Zeichen für den Frühling. Und ich habe es genossen, wenn ich aus dem Schlafzimmer gucken konnte und gegenüber dieser alte Riese im Frühling zum Leben erwacht und den Ausblick in eine Traumlandschaft verwandelt.
Aber das ist jetzt vorbei, denn sie haben ihn getötet. Sie haben ihn gefällt und in tausend kleine Stücke zersägt. Und wie er da so liegt und nur noch vage an die Frühlingspracht erinnert, könnte ich weinen. Wie kann man so etwas nur tun? Wie kann man solch eine Schönheit einfach und blind zerstören? Und wie kann man ihn auf einen Wagen laden und wegfahren, wie einen Haufen Müll? Es ist mir unbegreiflich. Und wie ich da diese Reste des Riesen sehe und die tolle Holzfärbung und Maserung, die fantastische Farbe von Kirschbaumholz, da kommt mir eine Idee für den gefällten Riesen. Man könnte aus dem Stamm wunderbare Holzscheiben machen. Holzscheiben, die sich dekorieren lassen, die eine neue Funktion bekommen. Und die den ehemals blühenden Riesen weiterleben lassen, wenn auch nur als Holzscheibe. Die einen aber immer wieder daran erinnert, wie prachtvoll er ausgesehen hat, wie zart und gleichzeitig stark er doch war und welche Wirkung er entfalten konnte. Leider war ich zu spät dran, denn die haben diesen großen Riesen in Rekordzeit abtransportiert und ich konnte nicht noch ein Erinnerungsstück retten und behalten.
Natürlich mit Holz & Kork
Diese ganze traurige Geschichte hat mich aber auf eine Idee gebracht und zwar zu einer neuen Tischdekoration. Und da natürliche Materialien und vor allem Holz wieder voll im Trend liegen, mehr dazu könnt ihr in meinem Rückblick zur AMBIENTE 2017 nachlesen, habe ich meine Holzscheiben herausgekramt und damit ein wenig dekoriert. Diese stammen leider nicht von einem Kirschbaum, aber sie sind von einem alten und kranken Apfelbaum aus unserem Garten zuhause. Und mein Vater hat sie mir zugeschnitten. Damit lässt sich ganz wunderbar dekorieren. Zu den Holzscheiben, die hier als Kerzenteller dienen, gesellt sich Kork. Platzsets aus Kork nehmen den natürlichen Look auf und die Glasuntersetzer unterstreichen das noch. Und absolut harmonisch dazu passt mein alter Tisch, den ich wie so oft schon ohne Tischdecke belassen habe.
Asiatisches Flair
Ein wenig fernöstliches Ambiente kommt durch die beiden Büsten hinzu, die ich tatsächlich aus Asien habe. Als ich dort 2013 in Beijing war, habe ich diese auf einem Flohmarkt entdeckt und musste sie einfach mitnehmen. Seitdem sind sie immer mal wieder Teil der Deko, egal ob auf dem Tisch, meiner Kommode im Wohnzimmer oder der Fensterbank im Schlafzimmer. Beim Gedeck und Besteck habe ich es schlicht gehalten. Weiße Teller, zarte Gläser und silberfarbenes Besteck halten sich im Hintergrund. Die Bestecktasche mit der kleinen Schleife sorgt für das gewisse Etwas. Die Stoffservietten greifen den schwarzen Ton der Büsten wieder auf und geben zudem eine elegante Note.
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