Nachdem der Frühling nicht so genau weiß, was er möchte ist diese Upcycling Idee perfekt, um ein wenig Grün auch ins Haus zu holen. Das tolle an der Idee ist, dass sie eine langfristige Wirkung hat. Wie ihr euch die Wohnung erst einmal frühlingstauglich machen könnt, habe ich euch hier schon einmal zusammengefasst. Gerade an einem so regnerischen Tag wie heute, ist das vielleicht auch wirklich notwendig. Aber nicht nur frische Schnittblumen sorgen für Frühlingsgefühle, sondern auch frische Deko und leuchtendes Grün. Damit auch eure Terrasse und der Balkon wieder erstrahlen können und bald für die Sommerbepflanzung fit sind, habe ich euch Tipps für die Balkondeko in einen schönen Beitrag gepackt. Als Fortsetzung dieser Reihe gibt es heute eine weitere Idee für Pflanzen und gleichzeitig Deko, die beide Aspekte verbindet: Outdoor-Garten und Indoor-Grün. Ein kleiner Kräutergarten ist das ganze Jahr über eine geniale Sache.
Leicht gemacht: Upcycling mit Dosen und Gläsern
Jeder, der ein wenig Vorratshaltung betreibt und immer mal wieder auf Konserven und Obst und Gemüse aus Einmachgläsern zurückgreift, kennt das: Am Ende hat man eine riesige Sammlung an Altglas und Konservendosen. Da sammelt sich so einiges an, aber diese dann zum Glascontainer zu bringen oder alle zu entsorgen, das ist schon ein großer Berg an Arbeit und außerdem an Müll. Zum Glück sind alte Einmachgläser und Dosen ziemlich vielseitig und lassen sich so noch weiter für andere Dinge benutzen. Solche kleinen Upcycling-Projekte stoppen zwar nicht unsere Müllberge, machen aber den ersten Schritt. Sie sorgen für einen bewussteren Umgang mit dem Müll, den wir produzieren und sorgen gleichzeitig für ein gutes Gefühl. Dieser Gedanke, die Dinge einfach von einer anderen Perspektive zu betrachten und so einen neuen Zweck zu geben, gefällt mir. Und genau deshalb starte ich heute mit euch einen kleinen Kräutergarten in Dosen und Gläsern.
Kräuterküche für die Fensterbank
Wieso holen wir uns nicht einfach den ersehnten Kräutergarten mit frischem Grün und duftenden Kräutern ins Haus? Wer keine Möglichkeit für einen Garten oder ein Kräuterbeet hat, muss nicht gleich auf den Kräutergarten verzichten. Hier kommen eure Konservendosen und Gläser ins Spiel. Ganz einfach lässt sich damit ein kleiner Topf-Kräutergarten zaubern und auch wenn die Aussaat-Zeit für die wahren Gärtner meist schon im Februar und März beginnt, ist es noch lange nicht zu spät. Einen Kräutergarten könnt ihr euch auch jetzt noch anlegen. Klar, ihr könnt auch die Töpfe im Supermarkt kaufen und die Kräuter dann etwa zwei Wochen davon ernten, bis das Pflänzlein dann langsam aber sicher eingeht und stirbt. Dann wiederholt sich der Teufelskreis: Kaufen – Kräuter ernten – Sterben – Kaufen – Ernten …. Das liegt daran, dass die Kräuter in einem warmen Klima vorgezüchtet werden und dann in der anderen Umgebung bei euch sich nicht an die schnelle „Klima“veränderung gewöhnen können.
Ganz anders, wenn ihr die Kräuter selbst zieht. Dann kennen die kleinen Kräuterpflanzen gleich von Anfang an das Klima in eurer Küche und können sich direkt in diesem zurecht finden. Wie ihr euch einen solchen Upcycling-Topf-Kräutergarten anlegt und was ihr bei der Aussaat beachten müsst, verrate ich euch:
Aussaat- und Kräutergarten-Tipps
- Vorbereitung
Wer keinen Pflanztisch im Garten oder Platz draußen auf dem Balkon hat, kann die Pflanz- bzw. Saat-Aktion natürlich auch auf dem Esstisch machen. Am besten legt ihr dann Zeitung oder Packpapier unter, damit die Sauerei nicht zu groß wird und sich am Ende schnell beseitigen lässt. Natürlich braucht ihr auch die nötigen Materialien für euren Kräutergarten: Dosen und Einmachgläser, Erde, Wasser, Saatgut, Mini-Gewächshaus und Beschriftung. - Die richtige Erde macht’s
Die Erde spielt natürlich eine Rolle beim Aussäen, es gibt extra Anzuchterde je nach Bedarf. Blumen und Gemüse haben einen unterschiedlichen Nährstoff-Bedarf und die verschiedenen Erdesorten sind darauf ausgelegt. Wenn ihr also Platz habt und das ganze gleich richtig professionell starten wollt, ist Anzuchterde für Kräuter bzw. Gemüse das richtige. Wer erst einmal testen möchte, der kann zu Beginn auch normale Blumenerde nehmen. - Unterschiede beim Saatgut
Wenn ihr bereits einen Vorrat an Saatgut habt, dann solltet ihr diesen prüfen, denn je nachdem wo ihr dieses lagert, kann es sein, dass die Samen eventuell nicht mehr keimen können. Ein kleiner Test dafür lässt sich mit ein paar Samenkörner in Wasser umsetzen. Wenn die Samen keimen, ist euer Saatgut noch top. Andernfalls hilft nur Neues kaufen. Gerade über den Winter sollte Saatgut nicht ungeschützt draußen gelagert werden, da der Frost diesem sonst den Garaus macht. Vorsicht beim Aussäen, denn es gibt Lichtkeimer und Dunkelkeimer. Was das konkret bedeutet – Lichtkeimer brauchen Licht zum Keimen. Ihr solltet diese also nur oben auf eure mit Erde befüllten Dosen geben und dann leicht angießen. Dunkelkeimer wollen ins Dunkel, also bedeckt ihr diese mit Erde, nur etwa 1 cm hoch. Und natürlich ebenfalls angießen. - Standortfrage – Viel Licht und Wasser
Sobald ihr die Dosen und Gläser befüllt habt, solltet ihr alles leicht gießen. Aussaaten mögen es gerne feucht und warm. Aus diesem Grund ist ein Mini-Gewächshaus eine super Sache, alternativ lassen sich im Baumarkt auch Anzuchtboxen kaufen. Darin ist die Umgebung perfekt. Ihr solltet zu Beginn ein sonniges Plätzchen für die Töpfe suchen und täglich schauen, ob sie genug Wasser haben. Denn das Wachstum der kleinen Pflänzchen hängt vom Licht, der Wärme und dem Wasser ab! - Fleißig ernten!
Als Letztes müsst ihr ein wenig Geduld haben, vor allem da die Sonne und die Temperaturen momentan ja noch nicht so mitspielen. Aber immerhin haben es eure Keimlinge geschützt, wenn ihr sie auf Fensterbank und im Mini-Gewächshaus stehen habt. Wenn die Kräuter groß genug sind, kann die Ernte beginnen. Dafür immer wieder die ältesten Blätter zurückschneiden und ernten, denn wenn ihr die Spitzen stehen lasst, ist euch die weitere Ernte sicher.
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