Wenn man sich in den Zeitschriftenregalen und den ganzen Zeitschriftenläden mal auf die Suche begibt, ist es schon faszinierend, was man dort mittlerweile alles findet. Für jedes Hobby, für jedes Interesse ist ein Magazin dabei und es kommen immer wieder neue dazu, die Trends aufgreifen oder eine kleine Nische noch zu füllen wissen (oder es zumindest versuchen). Zahlreiche Zeitschriften im Bereich Wohnen, Einrichten und Dekorieren füllen schon den Markt, von bekannten Größen wie LIVING AT HOME und Elle Decoration bis zu extra Sonderheften wie LandIDEE Wohnen & Deko, spezielle Magazine wie DECO HOME oder auch kleineren wie Living and More. Aber jetzt hat sich ein Trend herauskristallisiert, in meinen Augen. Statt weiterer Magazine im großen Themenbereich, kommen nun kleine sehr speziell ausgerichtete Hefte in die Regale und stillen den Durst der Begeisterten und Interessierten nach neuem Lesestoff, direkt auf die Vorlieben zugeschnitten. So hat es auch ein neues Magazin geschafft, mich neugierig zu machen und in meiner Einkaufstasche zu landen, das ich euch heute in der Sonntagslektüre vorstellen möchte und mein Herz als DIY-Fan höher schlagen lässt. Die Rede ist von der HOME Made!
Erstes Beschnuppern: Erwartungen und Versprechungen
Das neue Magazin aus dem Panini Verlag, der mir bis dato unbekannt war, wirbt mit dem Titel „Das kreative Wohnmagazin“ und verspricht so schon kreative Wohnideen, die fast alle homemade sind. Dabei führen die Themen von leckeren Rezepten, origineller Deko bis hin zu praktischen SHopping-Tipps. Auf den ersten Blick wird ein Rundum-Service zum Selbermachen für die Wohnung geboten, aber das hab ich natürlich genauer unter die Lupe genommen. Unterteilt ist das Magazin nach Räumen, was beim Wohnen und Einrichten irgendwie logisch und unspektakulär klingt, aber trotzdem einfallsreich ist. Thematisch ausgerichtet wandert der Leser so durch die verschiedensten Räume, wie durch ein Haus: TrendRaum, WohnRaum, KreativRaum, KochRaum und in dieser Ausgabe kommt das Sommer-Special hinzu, wie der Platz auf der Terrasse oder dem Balkon.
Auf Anhieb gefällt mir die Unterteilung und auch die Kennzeichnung, denn die DIY-Projekte und -Ideen im Heft sind besonders hervorgehoben und das auch nach Kategorien. So findet man leicht die Kennzeichnungen als Workshop, für Ideen mit mehr Zeitaufwand, als einfaches DIY für schnelle und leichte Ideen und als Tipp für ergänzende Infos, mal zur Dekoration, zum Shopping oder zum DIY-Vorschlag an sich. Gerade die Aufteilung finde ich sehr gelungen und macht es mir beim Lesen einfacher, sofort zu begreifen, ob ich für die Vorschläge und kreativen Ideen mehr Zeit aufwenden muss oder ob sich das Ganze schnell umsetzen lässt.
Der Blick auf die Details: Beiträge & DIY-Ideen
Natürlich habe ich mir auch die Artikel genauer angesehen und vorgenommen, allerdings wird meine Vorstellung und Analyse nicht mehr so in die Tiefe gehen und ausführlich sein, wie bisher. Was bleibt, sind die kurze Nennung einzelner Beiträge aus den unterschiedlichen Rubriken und dazu jeweils ein allgemeines Fazit. Ich werde mich aber insgesamt kürzer fassen und nicht mehr so viele Beiträge nennen, schließlich sollt und wollt ihr ja nicht das ganze Magazin schon hier sehen.
Zu Beginn findet sich eine Doppelseite zu „easy-peasy Dekoideen“, was wirklich cool ist, denn wer will schon mit einer riesigen Materialliste erst einmal in gefühlt hundert Baumärkte und Bastelläden rennen, um alle Sachen zusammenzusuchen. Natürlich nimmt man sich auch immer mal mehr Zeit für größere Projekte, aber an sich sind es ja die kleinen, schnellen Ideen für zwischendurch, die alle begeistern. Genau deshalb gefällt mir diese Reihe gut, allerdings könnten die Ideen etwas origineller sein, denn der Bilderrahmen aus einem Tablett ist nichts Neues und genau diese Umsetzung mit den Bildern habe ich schon oft gesehen.
Der aktuelle Geometrie-Trend wird im Heft unter dem Artikel „Let’s get Graphic!“ aufgenommen und ist sehr schön umgesetzt. Erfrischende Gestaltungsideen im kleinen und großen Rahmen sind in Mint-, Türkis- und Grautönen gezeigt und greifen eine Farbpalette auf, die sich durch das Magazin zieht. Praktische Hinweise zu Do und Don’t, das Spiel mit grafischen Mustern betreffend, runden das Ganze ab und ergänzen die Kaufhinweise und nützlichen Tipps.
Eine sehr schöne Idee ist die Blogvorstellung, in der diesmal Bonny und Kleid im Interview und mit eigenen DIY-Ideen präsentiert wird. So wird die DIY-Bloggerlandschaft ein wenig präsenter. Leider finde ich allerdings, dass der Blog und Kristina Betz dahinter zu oberflächlich gezeigt werden. Ich habe zumindest kein richtiges Gefühl bekommen, wer nun hinter dem Blog steckt und ob es sich für mich lohnt, ihr auch im Netz zu folgen.
Zu den großen Projekten und thematischen Ideen lässt sich festhalten, dass auch hier nichts Neues gezeigt wird. Zwei größere Beiträge widmen sich dem Paletten-Trend, der mittlerweile ja schon zur Genüge vorgestellt wurde und auch keine Neuerung mehr darstellt. Die Bilder zeigen nette Vorschläge, aber an sich ist der Paletten-Möbel-Trend schon abgegriffen. Auch die Kronkorken als interessantes und buntes Gestaltungsmaterial für das eigene Zuhause kann da nicht viel Neues mehr präsentieren. Zudem passt es von der Aufmachung nicht ganz so gut zum Heft, optisch gesehen, denn die Ideen sind doch sehr quietschbunt. Allerdings lässt sich sagen, dass die Anleitungen sehr gut sind, kurz und knackig und mit vielen Bildern für die einzelnen Arbeitsschritte.
Das Sommer-Special zum Outdoor-Wohnzimmer auf Terrasse und Balkon hat mich enttäuscht, denn die Gestaltungsvorschläge sind eher auf große Terrassen ausgelegt und nur wenig auf kleine Balkone für Städter mit wenig Platz. Da hätte ich mir mehr gewünscht, denn gerade für Garten und viel Grün ums Haus gibt es ja schon zahlreiche Zeitschriften, die die Gestaltung dafür aufgreifen. Mit neun Seiten ist das der größte Artikel, und auch wenn ein paar hilfreiche Tipps für kleine Balkone mit aufgenommen sind, überwiegt hier doch die großzügige Terrasse als Hauptdarsteller. Gut gemacht sind hier die kleinen, integrierten Workshops für DIY-Projekte.
Wem jetzt schon der Magen knurrt oder wer sehnsüchtig auf ein Stück Kuchen hofft, dem seien noch kurz die Rezepte-Vorschläge vorgestellt. Diese sind super auf den Sommer ausgelegt, denn in dieser Ausgabe zeigen sich Food to go und Smoothies. Schnelle Rezepte für den Mittagssnack oder auch für ein Picknick im Park wechseln sich mit Vorschlägen zu gesundem und leichtem Frühstück ab. Alles ist gut geeignet für heiße Tage, an dem man nicht noch lange etwas brutzeln möchte und lieber auch Leichtes und kalte Küche setzt.
FAZIT: Ich komme auch schon zum Schluss. Insgesamt hat mir das Magazin gefallen, da es endlich mal nur einem Thema gewidmet ist, nämlich Homemade. Die Aufmachung an sich ist gelungen, DIY-Ideen sind klar und einfach gekennzeichnet und viele Bilder veranschaulichen, die Gestaltungstipps und Umsetzung. Den ein oder anderen Artikel kann man durchaus ausbauen, sodass der vorgestellte Blog bzw. Blogger besser gezeigt wird. An sich sind es die Ideen, die mich enttäuscht haben, denn die meisten aufgegriffenen DIY-Projekte hat man schon in anderen Zeitschriften gesehen oder zuhauf auf Pinterest und da würde ich mir mehr neue, kreative Ideen wünschen. Für den Preis von 3,50 € ist das alles aber noch im Rahmen und das Magazin liegt hier noch unter dem Durchschnitt.
Ich werde auf jeden Fall einmal durch die nächste Ausgabe ab 07. September blättern und schauen, ob dort die Ideen für den Herbst mit viel Leder und Filz, DIY-Vorschläge und -Projekte für draußen und die neuen Rezepte ein bisschen origineller sind und mehr hergeben. Vielleicht wird dann auch die nächste Ausgabe bei mir landen. Sagt mir doch einmal, ob ihr die HOME Made schon kennt, oder ob euch meine Vorstellung nun angeregt hat. Brauchen wir ein solches Magazin oder habt ihr euch etwas anderes darunter vorgestellt und erhofft?
HOME Made
Ausgabe: #4 | 2016
(erscheint noch nicht regelmäßig)
Verlag: Panini Verlag (Sitz in Stuttgart)
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