Wie sich die Hausfrauen früher zum Kaffeeklatsch getroffen haben und dabei köstliche Kuchen und Torten auf den Tisch stellten und allerlei Leckerbissen servierten, so lässt sich das doch auch ins Heute transportieren. Verabreden wir uns doch heute öfter mal zum Kaffee & einem Stück Torte und beleben dieses Ritual aus früheren Zeiten wieder.
Alte Rituale wieder aufleben lassen
Wieso sollte das nicht möglich sein? Ich denke, diese Ritualhafte fehlt uns heute und kommt deshalb wieder in Mode. Nicht nur bei unseren Großmüttern und Müttern, sondern gerade bei uns in den 20ern, die wir in den Städten unterwegs sind und die das hektische Leben umgibt. Aus welchem Grund sind sonst die Landfrauen auf Gartenschauen oder Straßenfesten so bekannt für ihre leckeren Kuchenspezialitäten. Und sie sind schon lange kein Geheimtipp mehr. Oder wie sonst kann man sich den Boom der kleinen, feinen Cafés mit wenigen Tischen und alten Sitzmöbeln vorstellen und erklären, die hausgemachten Kuchen zu Kaffeevariationen bieten. Oder Konzepte wie Pop Up Bakerys in großem Stil, die in Großstädten wie auch in Frankfurt in gewissen Zeitabständen auftauchen, aufpoppen und einen riesigen Andrang an Leuten erreichen. Alle wollen ein Stück der leckeren Torten ergattern, die ebenfalls hausgemacht sind, bis diese Bakery für die nächsten Wochen wieder verschwindet. Der Geschmack macht den Unterschied.
Der Geschmack von selbstgemachtem Kuchen
Wer sich ein bisschen dem Backen widmet und gerne auf Kaffee & Kuchen in den Cafés und Bistros unterwegs ist und immer wieder neue Ecken und Adressen entdeckt und ausprobiert, der weiß, worauf es ankommt. Der kennt den Unterschied. Ich denke, das beginnt schon im Kleinen und lässt sich schon im Unterschied der selbstgebackenen Kuchen feststellen. Oder gerade in der Weihnachtszeit sind Plätzchen ein guter Test, wenn man zur Backmischung vom großen Dr. greift oder sich doch selbst maximal 30 Minuten länger in die Küche stellt und Zutaten abwiegt, vermengt und den Teig verknetet. Das merkt man und viel wichtiger, das schmeckt man, wenn man hausgemachten Kuchen kennt und liebt. Daran kann eine Backmischung nicht heranreichen, denn es gibt eine Zutat, die fehlt und die das Ganze ausmacht: eine Prise Liebe oder wie Carolin sagen würde, ein bisschen Herzblut. Das ist die allentscheidende Zutat. Die Zutat, die das Ganze in ein essbares Süßstück zum Cappuccino oder Latte Macchiato oder eben in eine Köstlichkeit verwandelt, von der man nicht genug bekommen kann.
Eine Pop Up Bakery im kleinen Rahmen
Genau aus diesem Grund und aus dieser Leidenschaft fürs Backen und für Gebackenes heraus entstand meine Idee, eine Pop Up Bakery im kleinen Rahmen bei mir Zuhause in den eigenen vier Wänden zu starten. Am Anfang ganz klein, mit Freunden (ok, geben wir es zu: es sind meist doch Freundinnen, die auf Kuchen, Kekse & Co. abfahren) und noch wenig Aufwand. Und später dann, wenn es vielleicht wächst, dann in einem größeren Rahmen. Aber erst einmal muss es soweit kommen. Zurück zum kleinen Rahmen und der Pop Up Bakery in der Herbstedition. Noch bevor ich die Speisekarte, die ihr hier noch einmal nachlesen könnt, hatte und wusste, welche Leckereien es zu verspeisen galt, habe ich mir Gedanken um das Drumherum gemacht: Wie sollte die Deko aussehen? Was an der Gestaltung konnte ich herbstlich anpassen? Wie groß würde das Ganze am Ende werden? Wie viele Freundinnen wollte ich einladen? Und wie viel wollte ich abgesehen von den Backkunstwerken dafür noch machen? Das waren so Fragen, die ich erst einmal für mich beantworten musste.
Ein rundum herbstlicher Genuss
Und wer mich ein bisschen kennt, der weiß, dass es keine halben Sachen bei mir gibt und dass ein komplettes Gesamtpaket entstehen würde, bei dem ich an alles gedacht hatte. Und wie viel Arbeit ich dann da rein gesteckt habe? Ja, gut – das ist durchaus eine Frage, die man stellen kann. Aber wenn ich das alles an Aufwand und Arbeit messen würde, dann bräuchte ich gar nicht erst anzufangen. Natürlich ist das jede Menge Arbeit und gerade in der Form, wie ich es gestalte und letztendlich haben möchte, ist es sehr viel Arbeit. Aber für mich zählt nicht der Zeitaufwand. Für mich zählt der Spaß an den Vorbereitungen, die Leidenschaft am Backen. Und dann natürlich die leuchtenden Augen, die „Ahhhh“s und „Mmmm“s, die ich ernten kann, wenn sich meine Gäste die köstlichen Törtchen in den Mund schieben und danach die Finger lecken. Das ist es mir wert. Dafür lohnt es sich meiner Meinung nach. Denn wenn der Nachmittag gelingt und jeder von meinen Muffins und Mini-Kuchen begeistert ist, ist das genau das Ergebnis, das für mich jede Mühe entlohnt.
Die Vorbereitungen im Einzelnen
Aber jetzt einmal ganz konkret: Was gab es alles vorzubereiten? Und was genau stammt aus meiner Feder (oder Hand)? Seit einiger Zeit bin ich ja fleißig am Experimentieren mit meinen Aquarellstiften und meine Begeisterung lässt immer noch nicht nach. Also kamen sie auch dieses Mal zum Einsatz. Bei meinen Vorbereitungen und Ideen habe ich mich hauptsächlich auf Papier konzentriert und dieses mit meinen Aquarellstiften verziert. Dabei steht das Blatt-Motiv im Zentrum, das ich ausgearbeitet habe und das sich insgesamt als Konzept durchzieht.
Teelicht-Banderolen im herbstlichen Blätter-Design
* Dafür habe ich mit einer Wellen-Schere die obere Kante meiner zugeschnitten Papier-Streifen (Tonkarton oder Tonpapier; auf den Umfang von Glas-Windlichtern angepasst) bearbeitet. Anschließend habe ich die Banderolen bemalt und trocknen lassen und im letzten Schritt zusammengeklebt.
Milch & Zucker-Kärtchen im Blätter-Design
* Hierfür habe ich zwei gleich große Anhänger aus Tonkarton zugeschnitten und in einer Ecke gelocht. Danach habe ich die beiden Schriftzüge in einer Art kalligraphischen Schrift aufgemalt. Zuletzt habe ich diese mit dem Blätter-Design in Aquarell umrandet. Nach dem Trocknen nur noch eine Kordel oder ein Satinband durch das Loch ziehen und am entsprechenden Glas oder Kännchen befestigen.
Danke-Tags im Herbst-Design
* Für die Tags habe ich mit einem Kreisausschneider kleine Kreise aus Tonkarton entsprechend ausgearbeitet, diese beschriftet und gelocht. In den letzten beiden Schritten wurde das Blätter-Design von mir auch hier aufgemalt. Anschließend habe ich nur noch eine grüne Kordel jeweils durch die Löcher gefädelt und verknotet.
Tischdekoration
* Wie schon vor einigen Wochen berichtet, habe ich auf meinen Herbstspaziergängen allerlei gesammelt. Daraus ist die kräftig bunte Herbstdekoration gezaubert. Dabei finden sich Papierblätter in Herbstfarben neben Vogelbeeren, Kastanien und Nüssen sowie Papierrosen neben Eicheln und Hagebutten. Einige Ranken vom Wilden Wein habe ich dazwischen geflochten, da ich die rote Färbung der Blätter besonders gern habe. Die Teelichtgläser sind umgeben von Mini-Kränzen aus Herbstlaub.
Karierte Glasuntersetzer in Herbstfarben
* Eigens für die Pop Up Bakery Herbstedition habe ich meine Nähmaschine entstaubt und aus einer alten, leicht verwaschenen Bluse im Handumdrehen neue Untersetzer genäht. Dafür habe ich runde Filzuntersetzer als Vorlage genommen und so Kreise aus dem Rückenteil der Bluse ausgeschnitten. Da so eine Bluse natürlich ziemlich dünn ist, habe ich den Stoff doppelt genommen. Dann habe ich im Normalstich und mit blauem Garn die Stoffkreise zusammengenäht. Dafür bin ich entlang des Randes ebenfalls doppelt gefahren, damit die Naht auch zur Geltung kommt. So schnell waren die Untersetzer fertig und die Farben passen perfekt zum Herbst.
Speisekarte
* Wie die Speisekarte entstanden ist, habe ich ja bereits preisgegeben. Diese ist ebenfalls im gleichen Blätter-Design gestaltet, sodass sie zum Rest harmoniert.
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