Sonntags nehme ich mir gern Zeit, für ein bisschen Müßiggang (kennt ihr das Wort noch, klingt irgendwie altmodisch, dekadent und doch so treffend) und für Zeit zum Genießen und Schmökern. In diesem Monat habe ich mir neben den abonnierten Zeitschriften, das „Makerist MAG“ geholt und darin geblättert und gelesen. Wer sich mit Basteln, Nähen, Stricken beschäftigt, kennt die gleichnamige Online-Plattform mit Sicherheit und findet dort zahlreiche Anleitungen, Anregungen und Video-Tutorials. Passend dazu ist das Magazin nun zum zweiten Mal erschienen und ich habe mich diesem ein wenig gewidmet. Eine kleine Zusammenfassung folgt in der heutigen Sonntagslektüre.
Unter der Rubrik ENTDECKT führt uns der Weltenbummler nach Wien und stellt das kreative Zweite vor. Dieser zweite Bezirk versprüht echten Wiener Flair, ganz abseits vom touristischen Standard mit Kutschenfahrt vorbei am Stephansdom und Prater und dem Genuss einer Melange im Café Central. Vergangenheit trifft auf Zukunft und Kreativität ist hier zuhause. Zahlreiche Adressen und Sehenswertes werden kurz vorgestellt und zeigen Einblicke in den Wiener Alltag. Bei diesen zauberhaften Tipps, kann ich auch über den Patzer in der Bildunterschrift zum „kreativen Trip durch Berlin-Kreuzberg“ hinwegsehen. Schließlich sind wir doch in Wien gelandet, liebe Redaktion und nicht wieder im hippen Berlin, dass mich mittlerweile schon langweilt und den andauernden, allgegenwärtigen Hype verdrängen lässt. Die praktischen Adresse zu jeder Empfehlung machen den Fehler wett und bieten direkt alle wichtigen Infos. Da rutscht mein geplanter Besuch in Wien auf der Prioritätenliste weiter nach oben und in Gedanken suche ich schon ein passendes, freies Wochenende für den nächsten Städtetrip. Großes Thema der Ausgabe ist Wolle, denn es dreht sich alles um das MAterial und um die Techniken, mit denen sich so manch schöne Ideen umsetzen lassen. Mehrere Beiträge zeigen viele Aspekte auf und so begeben wir uns am Anfang auf die Reise ins schöne Hohenloher Land (meine Heimat) und bekommen eine Materialkunde zur XXL-Wolle aus dem Hause Schoppel-Wolle. Wichtige Begriffe werden erklärt und Gerhard Schoppel, Inhaber, kommt zu Wort. Die nachhaltige Produktion und die Handarbeit von Anfang bis Ende klingen überzeugend und machen neugierig. Wer also Fan von Wolle, Stricken und Häkeln ist, erfährt hier Neues und bekommt Anregungen, denn an den informativen Teil reiht sich ein inspirierender. Hilfreiche Tipps und Hinweise zum natürlichen Färben von Wolle und Garn sind detailreich mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung und abgestimmten Bildern illustriert. So lassen sich leicht eigene Farbnuancen selbst färben und sobald die Wolle getrocknet ist, gibt es im Anschluss eine kleine Strecke mit Anregungen zur Verarbeitung. Witzige Ideen für’s Zuhause oder kuschelig warme Teile für einen selbst, es folgen Anleitungen zu Plaids, Kissen, Schals und Westen. Da ist für jeden Geschmack und Anlass etwas dabei. Die komplette Artikelserie zu Wolle, Armstricken, Anwendungsbeispielen und vielem mehr ist sehr gelungen und trotzdem kurz und knackig formuliert.
Eine bunte Homestory bringt farbenfrohe Laune und knallige, ausgefallene Accessoires in den Fokus. Zu Gast bei Andrea Müller von Jolijou bekommen wir Leser einen tollen Eindruck, wie die Stoffdesignerin, Bloggerin und Buchautorin ihr Zuhause gestaltet und wie sie so wohnt und lebt. Im Interview beantwortet sie Fragen zu Inspirationsquellen, Dekotipps und auch Persönlichem. Mein Stil ist das bunte Mix&Match nicht, aber man bekommt doch sehr gute Tipps und ein Gefühl für Andrea Müller und ihre Arbeit. Leider ist auch hier ein Fehler im Artikel unterlaufen, denn der erste Absatz des Artikels ist leider keine Einleitung, sondern eine nicht bearbeitete Vorlage aus wirrem Text in Latein (oder Ähnlichem). So ein großer Patzer sollte der Redaktion nicht unterlaufen, zumindest die Schlussredaktion hat hier geschlafen und das ist doch schade, denn damit habe ich schon den zweiten großen Fehler entdeckt, der an der Arbeitsweise der Redaktion ein bisschen zweifeln lässt. Wirklich schade. Im Abschluss folgen Hinweise zu bekannten DIY- und Handwerks-Plattformen, auf denen man fröhliche, knallbunte Accessoires für den Einrichtungs-Look kaufen kann.
Passend dazu die Doppelseite zu Lieblingsbloggern, denn hier werden Blogger und Bloggerinnen in kurzen Teasern vorgestellt und auf sie aufmerksam gemacht. Wer auf der Suche nach neuer Inspiration und tollen Blogs ist, wird hier vielleicht fündig.
Bald startet die Hochzeitssaison wieder und für alle Verliebten, Verlobten und fast Verheirateten gibt es schöne Tipps rund um die Hochzeit, zu tollen individuellen Kleidern und Anzügen für das Brautpaar und vielem mehr. Präsentiert wird das Ganze von Jen, stellvertretend für Foreverly.de, welches ein Hochzeitsmarktplatz ist, der Dienstleister aus dem deutschsprachigen Raum (also Deutschland, Österreich und Schweiz) zur Planung für die perfekte Hochzeit vorstellen. Neun Trends für 2016 verrät Jen, um allen bei der Suche nach den schönsten, personalisierbaren Einladungen, Tischdekorationen, Brautsträußen und einigem mehr zu helfen. Für alle Heiratswilligen finden sich hilfreiche Links und Adressen. Eine kurze Serie, die einen guten Überblick gibt und tolle Anregungen für ganz besondere Gestaltungsmöglichkeiten für die Hochzeitsfeier bietet.
Für viele der gezeigten Ideen zum Nachmachen gibt es im hinteren Teil des Magazins die Vorlagen, die man sich einfach kopieren und entsprechend vergrößern kann. Die Vorschau für die neue Ausgabe, die es wohl Ende April geben wird, zeigt, was wir so erwarten können. Knotenspiele, Urbane Gärten oder Schätze mit Papier, da wird es so einiges geben, was dann Lust auf mehr und auf allem auf Frühling macht.
FAZIT: Insgesamt ist das MAKERIST MAG eine schöne Idee, die Online-Plattform mit dazugehörigem Blog in ein tolles Print-Format zu stecken. Allerdings hängt es an der Umsetzung. Die Themen so zu fokussieren wie bspw. in dieser Aufgabe auf Wolle ist ein gutes Konzept, das mich überzeugt und durchaus öfter angewendet werden sollte. Jedoch muss die Redaktion in der Schlusskorrektur nochmals genauer arbeiten und solch große Fehler, wie angesprochen und kritisiert, bemerken und beheben. So etwas darf einfach nicht passieren! Dafür ist der Preis dann auch zu teuer, sodass ich mehr erwarten kann. Meine Empfehlung lautet, sobald der Ablauf etwas optimiert ist eine gute Ergänzung zum Online-Angebot und vor allem für Crafter, die auf Print nicht verzichten können und wollen, geeignet. Geben wir dem MAKERIST MAG bis zur nächsten Ausgabe die Chance, um sich dann nochmals beweisen zu können!
MAKERIST MAG
Ausgabe: #2 | Frühjahr 2016
(erscheint noch nicht regelmäßig)
Verlag: OZ Verlag (Sitz in Rheinfelden)
Preis: 4,95 €
mindofapineapple says
Wow, da habe ich nicht schlecht über derart große Fehler gestaunt! Anders als so mancher Tippfehler darf so etwas einem Magazin wirklich überhaupt nicht passieren. Eigentlich sollte das einem geschulten Auge nicht entgehen. Dennoch mag ich die bunte Aufmachung und ein paar der Stories würde mich schon genauer interessieren.
Liebe Grüße,
Amy
Joan says
Ja, das ist wirklich erschreckend. Ein Tippfehler ist ja noch ok, aber solche großen Patzer sind wirklich ein bisschen peinlich. Die Aufmachung, wie du sagst, ist aber wirklich schön und farbenfroh. Es bleibt die Hoffnung, dass mit den nächsten Magazinen die Fehlerquote sinkt.
Liebe Grüße,
Joan