Nachdem es diese Woche schon eine kleine Einführung ins Thema Lettering gab (diese könnt ihr hier nochmal nachlesen), habe ich heute für euch dazu eine super schöne Geschenkidee. Wie versprochen, geht es ans Lettern zum Verschenken. Geschenke, die von Herzen kommen und selbst gemacht sind, haben bei mir immer ein besondere Bedeutung. Natürlich verschenke ich auch gerne Selbstgemachtes, in der Hoffnung dass der andere zu schätzen weiß, dass ich mir Zeit und Mühe gegeben habe. Und dass derjenige sich freut. Perfekt dafür ist diese Geschenkidee, nämlich ein handgelettertes Rezept. Solch ein Geschenk sieht nicht nur super aus, sondern kann jeder (der abundzu in der Küche steht und kocht oder backt) gebrauchen. Zudem lässt es sich wunderbar individuell anpassen.
Geschenktipp: Handlettering für Rezepte
Was ich euch als schlichte, einfache, kostengünstige und doch sehr individuelle Geschenkidee zeige, sind geletterte Rezepte. Damit lassen sich einfache Rezepte in Kunstwerke verwandeln. Der Lieblingskuchen wird in geschriebener Form zum Geschenk. Damit ihr wisst, wie das Ganze funktioniert und damit es für euch leichter ist, gibt es jetzt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Die super Idee stammt nicht nur von mir, sondern es gab ein tolles Video von Stabilo dazu auf Facebook, in Kooperation mit Frau Hölle und dem Backbuben. Das Video könnt ihr euch hier auch anschauen.
Alles, was ihr an Material dafür braucht, ist:
- Papier
- Bleistift
- Radiergummi
- Lineal
- Fineliner oder Stabilo Sensor in neutraler Farbe (am besten Schwarz)
- Fineliner, Marker, Filzstifte in einer Farbfamilie
- ausgedrucktes Rezept
- Bilderrahmen in der passenden Größe
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Nachdem ihr eure Material bereit gelegt habt, kann es losgehen. Zu Beginn ist ein einfaches Rezept für schnelle und weniger aufwendige Kuchen oder Muffins ganz gut. Nach den ersten Handlettering-Versuchen kann man sich dann an aufwendigere Kuchen oder Torten wagen.
1. Am besten ihr druckt euch das Rezept vorher aus und lest es nochmals durch. So seid ihr vorbereitet und wisst schon, wie die Abfolge der Zutaten nacheinander ist. Ich habe mir schon ein Torten-Rezept ausgesucht, so wisst ihr gleich, wie ihr auch längere und kompliziertere Rezepte später lettern könnt.
2. Am besten ihr legt euch alle Stifte schon einmal bereit, dann habt ihr alles parat. Damit das Rezept am Ende harmonisch aussieht, wählt ihr diese besser in einer Farbfamilie. Besonders schön wirkt es auch, wenn die Farben zum Rezept bzw. zum fertigen Kuchen oder den Muffins passen. Wie schon erwähnt, könnt ihr Textmarker, Filzstifte, Fineliner und Brushpens dafür verwenden. Wichtigstes Utensil ist neben dem Bleistift (und natürlich dem Radiergummi am Ende) ein neutraler Fineliner, mit dem das meiste gelettert wird. Also beispielsweise ein schwarzer Stabilo Sensor oder der entsprechende Fineliner.
3. Als Nächstes nehmt ihr euch ein Blatt Papier, Lineal und Bleistift zur Hand und zeichnet Hilfslinien auf. Diese sollten etwa einen Abstand von 1 – 2 cm haben und nur sehr dünn sein. Sie helfen euch später beim Schreiben und Platzieren der Sketch Notes. Am besten zeichnet ihr all eure Hilfszeichnungen nur sehr blass, sodass beim Radieren am Ende auch wirklich alle Bleistiftspuren weg gehen.
4. Wer mit dem Zeichnen und Handlettering unsicher ist, der kann sich alles mit Bleistift vorschreiben und -malen. Aber auch generell ist das keine schlechte Idee, um so etwaige Fehler korrigieren zu können oder die Anordnung der Wort und Symbole doch nochmals zu überdenken. Kleine Hilfsmittel für das Rezepte Lettering habe ich euch auch schon einmal vorbereitet, denn wir wollen ja nicht alles ausschreiben, sondern auch durch Symbole und kleine Zeichnungen ersetzen. Dafür könnt ihr beispielsweise Zahlen anders gestalten, Zutaten und Utensilien durch entsprechende Zeichnungen ersetzen. Einige Beispiele könnt ihr hier schon finden, es sind euch aber keine Grenzen gesetzt. Werdet einfach kreativ!
5. Neben kleinen Sketch Notes für Mehl, Zucker und Eier oder aber auch für Tortenplatte, Schneebesen und Löffel, lassen sich auch wichtige Teile entsprechend hervorheben. Etwa der Titel des Rezeptes sollte besonders hervorstechen. Damit ihr wisst, wie so eine Betonung aussehen kann, habe ich euch auch dafür einige Beispiele vorbereitet. Das können Umrandungen, Rahmen und auch Pfeile sein. Auch Symbole für „und“ wie etwa ein Plus sind ganz nützlich.
6. Natürlich starten wir von oben her mit unserem Rezept. Als Erstes platziert ihr den Titel mittig und mit etwas Abstand von oben auf dem Papier. Je nachdem wie es euch gefällt, könnt ihr diesem mit einer Blockschrift oder in eine Schleife setzen und damit hervorheben. Welche Schriftarten ihr beim Handlettering verwenden könnt, habe ich euch bei meiner kleinen Lettering-Einführung ja bereits gezeigt. Anschließend geht es ans Eingemachte bzw. an das wirkliche Rezepte. Dabei müsst ihr beachten, dass wir den Zutaten-Teil und den Zubereitungs-Teil direkt miteinander verknüpfen. Dafür muss der Text erheblich reduziert werden, konzentriert euch also auf die wichtigsten Infos im vorliegenden Rezept und fügt diese zusammen in einer Zeile. Daraus entstehen Zeilen wie etwa „250 g Butter + 200 g Zucker verrühren“. Schon geht es an den nächsten Arbeitsschritt.
7. Versucht immer Zeilen oder Abschnitte klar abzugrenzen, um so auch sinngemäß die Arbeitsschritte abzuteilen. Dadurch wird das Rezept am Ende verständlicher, denn es soll ja nicht nur in der Küche hängen, sondern auch als Rezept dienen. Wenn ihr bei den Schriftarten immer wieder variiert, so wird das ganze auch interessanter und sieht noch schöner aus. Ihr könnt auch mit Groß- und Kleinschreibung spielen, mit Farbeffekten, mit dicken und dünnen Linien. Probiert einfach ein wenig aus, was euch gefällt und was sich auch gut miteinander kombinieren lässt.
8. So verfahrt ihr Arbeitsschritt für Arbeitsschritt im Rezept. Am Anfang ist es bestimmt auch von Vorteil, wenn ihr zuerst alles mit Bleistift vorzeichnet. So könnt ihr direkt abschätzen, ob ihr zu viel Platz braucht oder zu wenig und am Ende noch sehr viel Weiß unten am Papier übrig ist. Wenn ihr erst später mit dem Reinzeichnen anfangt, also das Handlettering mit Fineliner und euren Farbstiften schreibt und ausmalt, kann euch so etwas nicht passieren. Wie ihr in meinem Rezept sehen könnt, lassen sich verschiedene Teile des Rezeptes bei Torten etwa oder Cupcakes auch mit simplen Strichen unterteilen. So wirkt das Rezept optisch ruhiger und die einzelnen Abschnitte sind gut abgegrenzt.
9. Am Ende, wenn alles gelettert ist, könnt ihr den Radiergummi zur Hand nehmen. Damit werden alle vorgezeichneten Sketch Notes, alle Schriftzüge und alle Hilfslinien entfernt. Allerdings solltet ihr beim Radieren Acht geben und nicht zu wild über das Papier fahren. So vermeidet ihr Knicke und eventuelle Risse und zum anderen werden die ausgemalten Bereiche und die Schriftzüge nicht beschädigt. Das hängt natürlich auch vom verwendeten Papier ab. Wenn ihr super glattes, hochwertiges Papier verwendet, wie auch für’s Brushlettering, ist das weniger ein Problem. Aber seid ein wenig vorsichtig, damit die Arbeit und Mühe nicht umsonst war. Danach braucht ihr das Rezept nur noch in einen Bilderrahmen setzen und fertig ist das handgeletterte Rezept als Geschenk.
Ich hoffe, ihr seid mit der Anleitung gerüstet für weitere Handlettering-Projekte und habt Lust bekommen, noch mehr Rezepte zu lettern. Ihr müsst diese ja nicht immer verschenken, sondern könnt sie auch behalten. In eurer Küche machen sie sich bestimmt auch gut. Wenn euch allerdings die Geduld dazu fehlt, dann könnt ihr solch ein Geschenk auch gerne bei mir in Auftrag geben und ich lettere euch euer Rezept. Schreibt mir dafür einfach eine Mail oder schaut auf meiner Webseite vorbei, dort wird es bald einen neuen Bereich für Lettering und ähnliches geben. Und falls es euch interessiert, die Torte aus meinem Rezept gab es hier natürlich schon auf dem Blog, und ich hab euch nochmal ein kleines Foto mit dazu gepackt.
Schreibe einen Kommentar